Bereits auf den ersten Seiten zitiert der Autor den Philosophen Arthur Schopenhauer mit dem Satz „Glück ist Unglück, was man nicht hat.“ Doch zählte das Buch nicht 384 Seiten, würde sich der Leser damit begnügen müssen. Dass Stress Unglück bringt und Unglück Stress, ist keine neue Weisheit. Dass Sport für eine größere Ausschüttung von Glückshormonen sorgt, ebenfalls nicht. Beide Weisheiten finden sich häufig in bereits erschienenen Ratgebern. Aber wussten Sie, dass Ihre politische Einstellung von der Blutalkoholkonzentration abhängt? So führt der Autor im ersten Kapitel „Glück kommt selten allein – es kommt mit anderen“ an, dass bei steigendem Alkoholpegel die Neigung zum Konservativismus steige.
Ein großes Plus des Autors ist es, seine mit statistischen Zahlen belegten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Medizin, Psychologie und Hirnforschung immer wieder mit netten Anekdoten aufzufrischen. Genauso ernst nimmt der Autor das Sprichwort „Jeder ist seines Glückes Schmied.“ Bereits im zweigeteilten Vorwort betont er, dass sich dieses Buch durch die Bastelanleitungen auch als Arbeitsbuch für den Alltag eigne. Warum braucht der Leser zwei Vorwörter? Weil, so die These des Autors, der optimistische und neugierige Leser sich neben Bastelanleitungen und frechem Layout an immer wieder auftretenden Neuigkeiten erfreuen kann. Der pessimistische Leser und Kritiker erwarte dagegen entweder ein wissenschaftlich geschriebenes Sachbuch oder eine unterhaltende Lektüre. Fakt ist, dass dieses Buch dem Leser auf ein altes Thema neue Sichtweisen eröffnet - und ihm wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubert.
Dr. med. Eckart von Hirschhausen, „Glück kommt selten allein“
Rowohlt Verlag, Reinbek
384 Seiten, 18,90 Euro
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