Sonntag, 30. Juli 2017

Inhalt und Weiterempfehlung zählen - Dr. Lars Osthoff von 1&1 Internet gibt Firmen beim IT After Work in Pforzheim konstruktive Tipps, wie Webseiten vom Suchmaschinenbetreiber Google höher gerankt werden

„Bei einer Suchanfrage im Internet ist nicht wichtig, zu sehen, wie viele Nutzer eine Webseite besuchen, sondern, wie viele Nutzer lange auf dem angeklickten Suchergebnis bleiben“, stellte Referent Dr. Lars Osthoff bei seinem Vortrag anlässlich des von der Medien-/IT-Initiative Pforzheim und dem Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim verantworteten Formats „IT After Work“ im Juni 2017 im Zentrum für Software, Technik und Design, Innotec, fest. 70 Teilnehmer aus Pforzheimer Werbeagenturen, Firmen mit Marketingabteilungen, aber auch Privatpersonen zeigten sich begeistert und interessiert von Osthoffs Anregungen, Tipps und Zukunftsvisionen hinsichtlich dessen, wie Webseiten so aufgebaut werden können, dass sie von Google weit oben gerankt und entsprechend für eine Suchanfrage ganz oben gelistet werden – einfach das, was der Begriff SEO, Search Engine Optimization, zu Deutsch: Suchmaschinenoptimierung, bedeutet. Osthoff, der neben seiner Marketingaktivität vor einigen Jahren an der Universität Paderborn in BWL promovierte, leitet seit drei Jahren das SEO-Team beim Unternehmen 1&1 Internet, einem der führenden Webhosting-Anbieter weltweit mit Sitz in Karlsruhe. Bei seinem Vortrag mit dem Titel „SEO und künstliche Intelligenz – wohin geht die Reise?“ stellte der Referent nicht nur Möglichkeiten und Hürden vor, wie Webseiten, die auf Suchanfragen des Nutzers im Browser erscheinen, ohne eine bezahlte Werbeanzeige beim Suchmaschinenbetreiber Google schalten zu müssen, als erste Antwort erscheinen. Osthoff demonstrierte gleich zu Beginn seines Vortrags wie die Weiterentwicklungen im Bereich künstliche Intelligenz dazu führen, dass man über Spracheingabe mit Suchmaschinen kommunizieren kann. „OK Google, was bedeutet Shared-Hosting?“, mit dieser Suchanfrage führte er vor, wie die Suche selbst sich verändert hat. Längst ist es nicht mehr notwendig, einfache Desktop-Suchanfragen alleine mit Keywords zu machen. Dank semantischer Webtechnologien kann der Nutzer der Suchmaschine gezielt eine Frage stellen, deren Antwort er in Form eines Auszugs aus einer Webseite mit reichlich Zusatzinformationen zurückgeliefert bekommt.


Was tun, wenn die Maschine redet bzw. auf Fragen antwortet?

Im Vorführbeispiel antwortete die Suchmaschine selbst und eine Frauenstimme aus dem Off las dem Referenten aus der am besten gelisteten Webseite die gewünschte Definition des Begriffs vor. Langfristiges Ziel: „Die Interaktion von Menschen mit Suchmaschinen und Informationsquellen soll erleichtert werden. Das könnte z. B. den Einkauf von Lebensmitteln des täglichen Gebrauchs enorm erleichtern.“ Doch wie schafft man es bei Google an die Spitze? - Durch hochwertige Inhalte und Empfehlungen in Form von externen Verlinkungen. So werden Internetseiten höher bei Google gerankt, wenn sie auf thematisch relevanten Webseiten verlinkt sind und sich durch die Hochwertigkeit ihrer Inhalte als Autorität auf ihrem Themengebiet beweisen können. Neben Google und Amazon sind Firmen wie Facebook und Apple gut positioniert, um von den Trends im Bereich Digitalisierung zu profitieren, haben sie jetzt doch schon eine größere Marktmacht als die 30 größten DAX-notierten Unternehmen, wie Osthoff betonte. Was für die Besucher an diesem Abend aber am meisten zählte, war die Qualität der Webseite, sodass sie sowohl Kunden, als auch der Suchmaschinenbetreiber leichter finden. Vom Inhalt der Seite her sollte der Suchbegriff, mit dem die Menschen am meisten nach dem Produkt suchen, direkt in die Hauptüberschrift gepackt werden. Verlinkung, also gute Backlinks, sind das A und O, um im Web gefunden zu werden. Wichtig zu beachten: Welche Inhalte sind wertvoll und verpflichten andere Seitenbetreiber quasi geradezu zur Weiterempfehlung der Inhalte? Was zählt, sind nicht in erster Linie die Verwendung von relevanten Schlüsselwörtern oder die nicht-zielgerichtete Generierung von Reichweite, allein der Reichweite wegen.

Tipps für ein besseres Ranking

„Als A und O für externe Links gilt: Wenn ich auf meiner Webseite guten Content in Form eines guten Videos oder einer guten Graphik habe, erkläre, was das Problem ist, welches der Inhalt meiner Webseite löst, dann werde ich weiterempfohlen und bekomme eine gezielte und sinnvolle Reichweite und einen sehr guten Inhalt, der sich bei Google lange oben hält“, sagte der Referent und verwies außerdem auf eine gute Struktur der Webseite mit einer Listeneinteilung und sinnvollen Zwischenüberschriften. Ratsam ist es, jeweils ein Keywordcluster anzulegen und zu überlegen, in welcher Situation und Verfassung die Nutzer einzelne Begriffe suchen. Beim Suchbegriff „Kopfschmerzen“ kann das zum Beispiel die Antwort auf die Frage „Wo?“ sein, die die Keywords „Kopfschmerzen Stirn“ liefert oder als Antwort auf die Frage „Wann?“ die „Kopfschmerzen Schwangerschaft“ oder „Kopfschmerzen Frühschwangerschaft.“

lars-osthoff.de

- geschrieben im Auftrag der Pforzheimer Zeitung, für den Blog-Eintrag aber noch einmal modifiziert -